Ja, Corona hat die Welt verändert und in vielerlei Hinsicht, den einzelnen Menschen mehr oder weniger belastet. Unser Blickfeld wurde geweitet, über die Landesgrenzen hinaus und sogar weltweit. Da sollten wir in Zukunft, noch genauer hinschauen, wie wir zusammenleben können. Doch jetzt erst der Blick nach innen:
In unserer hauswirtschaftlichen Arbeitsgemeinschaft, nehmen wir in erster Linie die Situationen in Familienhaushalten, Großhaushalten (Einrichtungen) und Wohngruppen in den Blick. Um sichtbaren Herausforderungen gerecht zu werden, und die Arbeitsfelder kompetent zu besetzen, ist die Hauswirtschaft mehr denn je gefragt.
In den Familien ist ein Wandel spürbar. Mit den Herausforderungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch bedingt durch den demografischen Wandel, wird der Druck auf junge Menschen immer stärker. Die Erwerbstätigkeit der Frauen wurde selbstverständlicher und scheint immer notwendiger. Das Leben wird teurer und die eigene Altersversorgung muss gesichert werden. Versorgungs- und Betreuungsleistungen in den Familien gehen mehr und mehr zurück und müssen durch kommerzielle Dienstleister ersetzt werden, zumal sich mangelndes Wissen rund um die hauswirtschaftlichen, häuslichen Kompetenzen in den Familien sehr belastend auswirkt. Der Aufbau einer qualifizierten Kita- und Schulverpflegung ist im Gange, ein wichtiger Teil der familiären Versorgung scheint hiermit abgedeckt. Doch aus persönlichen Erfahrungen in unterschiedlichsten Tätigkeitsfeldern wissen wir von vielen prekäre Lebenslagen. Bereits jedes vierte Kind unserer Gesellschaft ist davon betroffen.
Wir wissen von Überschuldung, fehlenden Erziehungskompetenzen, seelischen Erkrankungen und Gesundheitsmängeln, Überforderungen und Gewalt. Das betrifft alle Schichten und Kulturen unserer Gesellschaft.
Unser christliches Verständnis fordert den Blick auf anstehende Bedarfe betroffener Menschen in unterschiedlichsten Altersgruppen, unterschiedlichster Kulturen, Schichten und Lebenslagen.
Passende Betreuung, Versorgung, Begleitung und auch Bildung sind es, die den Menschen, zugänglicher gemacht werden müssen. Unsere besondere Beachtung gilt hierbei belasteten Familien, den einsamen Alten, Menschen mit Beeinträchtigungen und in erster Linie allen Kindern. Deren Bedürfnisse und Bedarfe sollten mit den jeweiligen Herausforderungen wahrgenommen werden, denn es gilt prekäre Lebenslagen zu vermeiden.
Unsere Inhalte und Ziele haben sich in der Zeit von Corona nicht wesentlich verändert. Jedoch kamen alte und neue Probleme, in Verbindung mit der
Pandemie, in der Summe oft deutlicher zum Vorschein. Belastungen haben sich wesentlich verschärft, aber auch die Einsamkeit der alten und alleinlebenden Menschen.
In den Hintergrund geraten sind Fragen zur Nachhaltigkeit, dem Schutz der Erde, Einsparung von Ressourcen und so weiter. Es ist noch vieles nicht gesagt, aber noch wichtiger ist das notwendige Tun.
Mit entsprechenden Bildungsangeboten versuchen wir unseren Beitrag zu leisten.
Grundsätzlich besteht in unserem Vorstand ein großes Interesse an gemeinsamen zielführenden Gesprächen.
Hannelore Herbel